Aktuelle Neuigkeiten
Das Heft 6/2022
Wie immer mit vielen interessanten Beiträgen.
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SIEGERLAND & WESTERWALD wieder verfügbar.
Das freut alle, die sich für die Mineralien und den Bergbau im Siegerland und Westerwald interessieren und bisher das seit einigen Jahren vergriffene Werk „Siegerland & Westerwald - Bergbaugeschichte • Mineralienschätze • Fundorte“ noch nicht erwerben konnten. Wir haben mit unserer Druckerei und unserem Buchbinder noch einen kleinen Restbestand produzieren können, der nun in den Verkauf kommt.
800 Seiten, Großformat 24x28 cm, über 2.000 Fotos von Mineralien und Lokalitäten, zahlreiche Detailkarten, über 600 Fundstellen, brillante Fotos u.a. von Rainer Bode, Dr. Olaf Medenbach, Matthias Reinhardt, Jeff Scovil. Preis 89,00 Euro.
Zu den Börsenterminen in Deutschland 2023 und Ausland 2023
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Neues Buch: Agaty z Plóczek Górnych
Dieses Buch des Autorenduos Remigiusz Molenda und Jan Rzymelka über die bunten Achate aus Niederschlesien ist soeben erschienen. Der prächtige Bildband befasst es sich ausschließlich mit den Achaten von Ploczki Gorne. Er ist ab sofort erhältlich beim Bode Verlag. Er gibt einen ausgezeichneten Überblick über die besten Funde der Achate von Plóczki Górne und sollte in keiner Fachbibliothek fehlen. JZ
MOLENDA, R. & RZYMELKA, J. (2021): Agaty z Plóczek Górnych (Achate aus Plóczki Górne). Krakau. 200 Seiten. Hardcover. Format 34x23 cm. 200 Seiten. Preis 39,- Euro plus Versand. Erhältlich beim Bode Verlag, Salzhemmendorf.
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Dr. Gerd Tremmel (1940-2020)
Am 3. Dezember 2020 verstarb nach langer schwerer Krankheit der bekannte Sammler und Hobbymineraloge Dr. Gerd Tremmel. Tremmel wurde am 17. Januar 1940 in Ludwigshafen am Rhein als jüngstes Kind geboren und verbrachte mit seinem Halbbruder und seinen Zwillingschwestern eine entbehrungsreiche Kindheit in der im zweiten Weltkrieg stark zerstörten Region. Während der Wiederaufbauphase besuchte der heranwachsende Gerd zunächst die Volksschule. Er entdeckte schon früh sein Interesse für die Chemie und absolvierte dann zunächst eine Berufsausbildung als Laborant bei der BASF. Tremmel merkte schnell, dass mehr in ihm steckte und besuchte parallel zu seiner Arbeit die Abendschule, holte das Abitur nach und entschloss sich für das Studium der Chemie in Heidelberg, das er sich selbst finanzierte. Seinem Wissensdrang folgend schloss sich seine Promotion in Heidelberg an. Neben dem wissensdurstigen gab es auch den lebensfrohen Menschen Gerd Tremmel, der das Studentenleben genoss, dabei seine Liebe zum Jazz entwickelte, häufig Jazzkeller frequentierte und an einem solchen Abend in Heidelberg auch seine Frau Gisela kennenlernte, die er 1971 in Wermelskirchen heiratete.Im Nebenfach studierte Gerd einige Semester Geologie bei Professor Simon. Hierbei entwickelte er seine Passion für Mineralien, wobei ihn nicht nur die Ästhetik schöner Stufen erfreute. Vielmehr beschäftigte er sich schon immer wissenschaftlich und systematisch mit der Mineralogie. Dabei lieferten ihm seine Kenntnisse der anorganischen Chemie und der Kristallographie eine profunde Wissensbasis.
Nach der Promotion nahm Dr. Tremmel eine Stelle beim damaligen TÜV Rheinland in Köln an und wurde dort Spezialist für die Begutachtung und Vermeidung von Korrosionsschäden und für die Materialanalytik. Das große Interesse an Mineralien teilte auch sein damaliger Chef beim TÜV und Gerd hatte über ihn die Gelegenheit, Stufen aus Tsumeb zu bekommen, die ihn fortan sein Leben lang begeisterten, wobei er Kollegen und Freunde ansteckte, wie auch den bekannten Schauspieler Heinz Hoenig. Zudem fand er die Gelegenheit, Mineralienstufen selbst mittels REM und EDX zu analysieren. So ist es ihm gelungen, zusammen mit Karl Schmetzer und Olaf Medenbach, Tsumeb als zweiten Fundort von Philipsbornit nachzuweisen, nachdem dieses Mineral nur wenige Monate zuvor von Prof. Kurt Walenta auf einer Stufe aus Dundas/Tasmanien entdeckt worden war. Gerd Tremmel begutachtete jede Tsumeb-Stufe, die ihm in die Hände fiel, ganz genau, wobei sein Augenmerk und Interesse stets auch den Begleitmineralien der bekannten ästhetischen Mineralien galt. So gelang es ihm auf seinen Stufen eine ganze Reihe von weiteren in Tsumeb bis dahin unbekannte Mineralien zu identifizieren, u. a. Roselith-ß, Köttigit, Hörnesit, Betpakdalit und sogar Metazeunerit. Im Zusammenhang mit der Identifikation von Betpakdalit fielen ihm 1984 auf einer seltenen Paragenese von Skorodit und Powellit einige kugelige Aggregate würfelförmiger Kristallen einer Zn-Fe-Al-As-Verbindung auf, die nach eingehender Untersuchung von Karl Schmetzer und Olaf Medenbach schließlich von der IMA als das neue Mineral Gerdtremmelit anerkannt wurde. Bis heute ist dieses Mineral ausschließlich von seiner Typlokalität Tsumeb bekannt.
Dank seines entdeckten Minerals zog Gerd auch in Tsumeb selbst schnell das Interesse auf sich und der damalige Chefgeologe der Mine, Arno Günzel, nahm sich persönlich die Zeit, mit dem Ehepaar Tremmel in das Bergwerk einzufahren. Gerd und seiner Frau, übrigens als eine der wenigen Frauen in der Mine überhaupt, denn auch in Namibia folgen Bergleute immer noch alten Traditionen, wurde als einer der wenigen Hobbymineralogen die Ehre zuteil, auch sehr tiefe Sohlen zu befahren. Unter anderem sahen sie die Sinterterrassen und vor allem die Sohlen der dritten Oxidationszone, auf der die berühmten Silber-Amalgamstufen und unter anderem auch das bekannte Zink-Pocket gefunden wurden.
Gerd Tremmel faszinierten neben den Tsumeb-Mineralien auch die von anderen Lagerstätten mit komplexer Mineralogie. Gerne bereiste Gerd mit seiner Frau Marokko in den 1980er und 1990er Jahren. So ist es kein Wunder, dass er auch in Marokko mineralogisch interessante Stufen sammelte, was beispielsweise zur Anerkennung des Arhbarits als neues Mineral von Bou Azzer führte. In den letzten 15 Jahren war Gerd besonders fasziniert von den Mineralien vom Ariskop Quarry in Nambia. Durch viele Publikationen und beauftragte Analysen hat Gerd Tremmel dazu beigetragen, die schwierige Mineralienvielfalt von Aris ein Stück weiter zu „entschlüsseln“ und damit vielen Mineraliensammlern geholfen, den selbst gefundenen Stufen einen Namen zu geben. Gerd war ebenfalls bis kurz vor seinem Tode auch Mitglied der Forschungsgemeinschaft Lengenbach/Schweiz.
Unvergesslich sind die wunderschönen Tage mit Gerd bei ihm oder uns zuhause oder auch im Elsass, wo bei einem guten Wein und Essen über Mineralien und die ganze Welt gefachsimpelt wurde. Duygu und Büsra Esgi, die Gerd gerade in seiner schweren letzten Zeit rund um die Uhr unterstützt haben, ihm das Leben lebenswert machten und denen er ein Freund und quasi Großvater war, gebührt an dieser Stelle unser besonderer Dank. So konnten wir Gerd in den letzten Monaten wenigstens etwas von etwas von seiner ansteckenden Begeisterung über Tsumeb zurückgeben, wie zum Beispiel in den Berichten über die sicherheitstechnische und korrosionsschützende Konservierung des Gerüstes des Friedrich-Wilhelm Schachtes, wodurch sich für Gerd Tremmel auch vielleicht ein wenig der Kreis zurück zu den Anfängen seines Berufs- und Mineralienlebens schloss.
Uns - und mit uns, seinen Sammlerfreunden, Verwandten und Bekannten – fehlt der fröhliche Mensch, der interessante Gesprächspartner, der Freund und vor allem der Mineralienkenner Gerd Tremmel. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Thomas Böllinghaus, Berlin, Markus Ecker, Schiffweiler
Wir trauern um Siegfried Flach (93)
Im Alter von 93 Jahren ist am 19. Mai 2020 der bekannte Erzgebirge-Spezialist und -Sammler Siegfried Flach aus Damme nach langer Krankheit friedlich eingeschlafen. Flach gehörte seit Jahrzehnten u.a. zum Berater-Team der EMSER HEFTE, von Magma und der MINERALIEN-Welt und unterstütze zahlreiche Buchprojekte des Bode-Verlages. In der nächsten Ausgabe der MINERALIEN-Welt bringen wir einen ausführlichen Nachruf über das Leben und Wirken des gebürtigen Chemnitzers.
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Die aktuelle Coronavirus-Situation ...
... beschert uns allen weitreichende Einschränkungen und bisher nie gekannte Probleme. Alle Mineralien-Messen und -Börsen weltweit werden bis auf Weiteres nicht mehr durchgeführt, manche sind bereits mehrfach verschoben. Museen sind geschlossen, geplante Sonderausstellungen wurden abgesagt. Wie sich die Situation zum Herbst 2020 darstellt, kann im Moment überhaupt nicht abgeschätzt werden. Wir gehen davon aus, dass erst ab Juli-August 2020 vorsichtige Prognosen gemacht werden können. Solange müssen sich alle Mineralien-, Edelstein- und Fossilienhändler sowie Mineralien- und Fossiliensammler noch in Geduld üben. Und wie es danach aussieht für unsere Branche ... man wird sehen ...
Mineralienmesse Hamburg wurde eingestellt
Nach dem ungünstigen Verlauf der Mineralienmesse im Dezember 2019 hat die Messegesellschaft Anfang März 2020 ihren Ausstellern mitgeteilt, dass die Messe „aus wirtschaftlichen Gründen“ für immer eingestellt ist.
Bode-Verlag Online-Shop nach wie vor 24 Stunden geöffnet
Bücher und unsere MINERALIEN-Welt-Hefte können nach wie vor in unserem Online-Shop bestellt werden; die Lieferung und Zustellung erfolgt derzeit meistens innerhalb von zwei Tagen (im Inland). Auch die Zustellung an unsere Kunden im Ausland verläuft zur Zeit nur mit geringer Verzögerung (1-2 Tage/Europa).
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Hans Brabender gestorben
Anfang März 2020 ist der langjährige Geschäftsführer der bekannten Bonner Firma Dr. F. Krantz, Hans Brabender, im Alter von 83 Jahren gestorben. Brabender war auch Geschäftsführer des (heute nicht mehr existierenden) „Deutschen Mineralien- und Fossilienverbandes“ (DMF).
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Kay Robertson (100) gestorben
Mitte März 2020 ist die vor allem in den USA bekannte Sammlerin Gabriela Kay Robertson verstorben. Die 1920 geborene Robertson hatte sich bereits in frühen Sammlerjahren auf ihren Reisen durch Italien und Deutschland auf deutsche Stufen spezialisiert. Durch ihre Bekanntschaft mit vielen damaligen Größen der Mineralszene konnte sie ausgezeichnete Stücke vor allem aus der Oberpfalz (Hagendorf, Wölsendorf) zusammentragen. MINERALIEN-Welt hatte in Kooperation mit dem US-Händler Rob Lavinsky in der MINERALIEN-Welt 6/2017 ein umfangreiches Portrait dieser außergewöhnlichen Sammlerin zusammengestellt.
Kay Robertson vor ihrer Sammlung in Los Angeles, 2007. Foto Kristina Bode Dias Torres.
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Die Mineralienwelt trauert um Dr. Dr. h.c. Erika Pohl
Kurz vor Weihnachten 2016 ereilte uns in die traurige Nachricht, dass Frau Dr. Dr. h.c. Erika Pohl-Ströher am 18. Dezember zu Hause in Ferpicloz verstorben ist. Mit ihr verlieren wir eine Mäzenin, die durch die Dauerleihe eines großen Teiles ihrer Mineraliensammlung unserer Universität die Einrichtung der weltbekannten Ausstellungen „terra mineralia“ im Schloss Freudenstein und „Mineralogische Sammlung Deutschland“ im Krügerhaus ermöglichte. Diese Besuchermagneten wurden seit 2008 von mehr als 850.000 Menschen besucht.
Erika Ströher wurde am 18. Januar 1919 im sächsischen Wurzen geboren und wuchs in Rothenkirchen im Vogtland auf. Ihr Lebensweg war wesentlich durch die Firma „Wella“ geprägt, für die ihr Großvater im Jahre 1880 den Grundstein legte. Sie studierte in Jena Chemie und Biologie und promovierte im Fach Biologie. Für Mineralien interessierte sie sich schon in jungen Jahren: Während einer Kur in Bad Gastein begeisterte sie sich für die schönen Quarzstufen, die als Souvenir angeboten wurden und begann, unregelmäßig zu sammeln. Als die Kinder das Haus verließen, wurde sie zur leidenschaftlichen Sammlerin. Nach den Mineralien aus dem alpinen Raum, dem Erzgebirge und weiteren regionalen Fundstellen wandte sie sich Osteuropa, Afrika und Amerika zu und seit Mitte der 1990er-Jahre vor allem China, Pakistan und Afghanistan. So trug sie aus aller Welt mehr als 90.000 Stufen zusammen und hat innerhalb von sechs Jahrzehnten eine der weltweit umfangreichsten privaten Kollektionen von Mineralien aufgebaut, die durch erstklassige Qualität und Ästhetik bestechen. Um ihr Lebenswerk zu erhalten, hat sie 2004 die Pohl-Ströher Mineralienstiftung gegründet und mit der TU Bergakademie Freiberg einen Dauerleihvertrag abgeschlossen. Einer der größten Wünsche der Stifterin war es, vor allem junge Menschen für Natur- und Geowissenschaften zu begeistern. Durch die Bildung der Kindergruppe „mineralinos“ und die Entwicklung einer Vielzahl von Schul- und Ferienprogrammen konnten wir den Herzenswunsch der Stifterin erfüllen.
Für ihr Engagement ist Dr. Erika Pohl-Ströher vielfach geehrt worden. 2004 wurde sie vom Berufsverband Deutscher Geologen (BDG) mit dem „Stein im Brett“ ausgezeichnet. Der Freistaat Sachsen verlieh ihr 2005 den Sächsischen Verdienstorden und von der TU Bergakademie Freiberg wurde sie zur Ehrensenatorin ernannt und erhielt 2008 die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau. Im Jahr 2013 wurde ihr zu Ehren ein neues Mineral von ihrer Lieblingsfundstelle Tsumeb als „Erikapohlit“ benannt. Frau Dr. Erika Pohl-Ströher ist im Alter von 97 Jahren eingeschlafen - aber sie erweckte ein altes Schloss und eine ganze Region zu neuem Leben. Sie hat sich hier nicht nur ein symbolisches Denkmal gesetzt. Wir werden ihr Andenken und ihr Vermächtnis stets in Ehren halten.
Rektorat der TU Bergakademie Freiberg
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Das neue Namibia-Buch - ein schönes Weihnachtsgeschenk ...
Der zweite Band von NAMIBIA 2016 war auf den Mineralientagen in München ein echter Renner. Hier präsentieren Verleger Rainer Bode und Autor Ludi von Bezing zusammen mit dem australischen Sammler Malcom Southwood (von links) die ersten Bücher. Wer noch ein Exemplar „ergattern“ will, der sollte nicht zu lange warten mit der Bestellung, da die Auflage auf 1.000 Exemplare limitiert ist. Foto K. Bode.
MINERALIEN-Welt - immer mit spannenden Beiträgen und Spitzen-Fotos ...
MINERALIEN-Welt - das Magazin für Sammler, Händler, Museums-Fachleute. Beliebt bei allen Sammlern und erfolgreich auf dem Markt seit jetzt über 25 Jahren. Regelmäßig die wichtigsten Informationen für Mineralienfreunde, ob alt oder jung, ob Fachmann oder Laie: MINERALIEN-Welt ist das Magazin für die Sammler schöner Steine.
MINERALIEN-Welt - einfach besser informiert sein. Erscheint zweimonatlich / 6 Hefte im Jahr. Jede Ausgabe mit 100 prall gefüllten Seiten. Und als Gratis-Beilage im Januar-Heft: das SAMMLER-Info, Europas umfangreichster Mineralienbörsen-Kalender. 88 Seiten Messe- und Börsentermine aus aller Welt.
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